Führung durch das MUNA Gelände 19. Januar 202326. Juli 2024 Abgeordnete der Grünen treffen sich mit Vertretern der DB und der BIMA Für ein neues ICE- Instandhaltungswerk im Süddeutschen Raum, das bis 2028 fertiggestellt sein soll, läuft derzeit ein Raumordnungsverfahren in Mittelfranken. Einer der drei Standorte des laufenden Verfahrens ist das Gelände „MUNA – Nord“, das von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) verwaltet wird. Auf dem Gelände selbst sind aus vorherigen Nutzungen und der Explosion von 20-30.000 Tonnen Munitionsreste (im Jahr 1946) noch Kampfmittelkontaminationen und der sogenannte Sarkophag, in dem Rüstungsaltlasten mit Beton versiegelt wurden. Um eine Kosteneinschätzung erstellen zu können, wurde eine Sondierung des Geländes von der Bahn beauftragt. Für die Kostenschätzung geht es nur um die von der Bahn für das ICE- Instandhaltungswerk benötigten Flächen, zuzüglich eines „Schutzstreifens“ von etwa 50 Metern rund um die eigentliche Fläche. Anfang Januar wurde einer Grünen Delegation aus Nürnberger Land- und Bundestagsabgeordneten der aktuelle Stand der Sondierungsarbeiten auf dem Gelände MUNA – Nord gezeigt. An der Führung nahmen außerdem zwei Bahnvertreter, ein Vertreter der BIMA, sowie das mit der Sondierung beauftragte Unternehmen teil. Dabei wurden exemplarisch drei Standorte besichtigt – eine Sondierungsfläche, eine neu eingerichtete zusätzliche Grundwassermessstelle und ein zum Einsturz gebrachter alter Bunker. „Aufgrund der nur sehr geringen forstwirtschaftlichen Nutzung hat sich in den letzten 70 Jahren die Natur viel zurückgeholt. Der Bannwald wird dort ähnlich wie im Nationalpark Bayerischer Wald weitestgehend sich selbst überlassen mit den entsprechend positiven Auswirkungen auf Flora und Fauna.“ schildert der Nürnberger/ Feuchter Landtagsabgeordnete Elmar Hayn seinen ersten Eindruck. Zwei zeitliche Aspekte erfordern laut Bahn bereits vor Abschluss des Raumordnungsverfahrens die Sondierung: die geplante Fertigstellung im Jahr 2028 und die Vorgabe zum Schutz der Tierwelt, dass Fällungen von Bäumen bis Ende Februar abgeschlossen sein müssen. Würde die Sondierung erst nach Abschluss des Verfahrens erfolgen, wäre aus Sicht der Bahn bis zu einem Jahr verloren. Die Grünen hätten es allerdings begrüßt, wenn die Sondierungen der Bahn vor dem ROV stattgefunden hätten. Hayn weiter: „Die Bahn hat glaubhaft versichert dass diese Sondierungen keine Vorfestlegung bedeuten. Die Ergebnisse aus der Sondierung sind hilfreich – unabhängig davon, was mit der Fläche geschieht. Die Funktion als Frischluftschneise und Klimaanlage für Feucht und Nürnberg ist zusammen mit dem Gebiet um den Jägersee immens wichtig. Dass sich hier Flora und Fauna prächtig entwickelt haben ist ein positiver Nebeneffekt. Außer dem Freischneiden von Unterholz waren zum Zeitpunkt der Begehung keine Fällungen vorgenommen worden. Es steht außer Frage, dass das Werk notwendig ist, denn wir alle erwarten eine zuverlässige Bahn. Ob das Werk dann unbedingt zwischen Nürnberg und Feucht entstehen muss, statt auf bereits vom Menschen genutzten Flächen, hinterfrage ich massiv. Wir können es uns nicht leisten, immer mehr Waldflächen zuzubetonieren. Ich erwarte von der Bahn, dass sie sich offen und mutig zeigt für Alternativen. Eine davon wäre beispielsweise das kaum bis wenig genutzte Hafenbecken im Nürnberger Süden.“ Sobald das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens vorliegt, werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass die Sorgen der Anrainergemeinden und der Initiativen gehört und berücksichtigt werden und das geplante ICE Werknichtim Bannwald errichtet wird. Helmut Schleif Elmar Hayn, Mitglied des Landtags