Am zweiten Septemberwochenende hat uns eine Delega8on aus Dobrotwir (Oblast Lwiw, Ukraine) in Feucht besucht. Ich konnte den Besuch bei mehreren Programmpunkten gemeinsam mit weiteren Gemeinderatskolleginnen und -kollegen begleiten.
Bürgermeister Taras Keleberda und weitere Stadträ8nnen und Stadträte haben die rund 1.500 Kilometer mit dem PKW zurückgelegt, um einen vor einigen Monaten begonnenen Kontakt nun auf persönlicher Ebene weiterzuführen. Perspek8visch könnte daraus eine driTe StädtepartnerschaU für Feucht entstehen.
Die Unterstützung der Ukraine befürworte ich seit Beginn der russischen Aggression und freue mich, dass durch die nun geknüpUen persönlichen Kontakte weiterer Austausch und ein gegensei8ges Kennenlernen möglich werden.
Besonders interessant war die Vorstellung von Stadt und Verwaltung Dobrotwir durch den Bürgermeister selbst. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Lwiw an einem Stausee des Flusses Bug. Zur Stadt gehören 19 im Umland liegende Orte. Neben dem Fußball spielt der Kanusport eine große Rolle – Michał Śliwiński konnte im Einer-Kanadier 1988 und 1992 olympische Silbermedaillien nach Dobrotwir holen.
Sehr eindrücklich waren die Schilderungen der Herausforderungen und Bedrohungen, denen sich die Stadt und ihre Bewohner durch die mehrfache Bombardierung des örtlichen KraUwerks ausgesetzt sehen. Nachdem der vierte Angriff nahezu 100 % der Produk8onskapazitäten zerstört haTe, arbeitet man nun mit mehreren dezentral verteilten BlockheizkraUwerken, die für die Versorgung mit Wärme und Strom einspringen.
Ich bin davon überzeugt, dass es gut und wich8g ist, dass sich dieser Kontakt durch persönliche Beziehungen weiter intensiviert. Die Kommunen können und sollten als „Möglichmacher“ für gute Rahmenbedingungen sorgen, damit sich künUig die Bürgerinnen und Bürger in Feucht und Dobrotwir kennenlernen und miteinander in Verbindung kommen können.
Andreas Sperling